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Abklärung der Fertilität bei den Andrologen in Duisburg

Um herauszufinden, ob der Mann zeugungsfähig ist, können eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt werden. Infrage gestellt wird die Zeugungsfähigkeit meist dann, wenn der Versuch Kinder zu zeugen über einen längeren Zeitraum scheitert. Da die Ursache unterschiedlichster Natur sein kann und es heutzutage viele Möglichkeiten gibt, eine Infertilität zu behandeln, sollte ein Mann beim urologischen Facharzt eine Fertilitätsabklärung machen.

Begriff: Fertilitätsabklärung

Die Fertilitätsabklärung umfasst verschiedene Untersuchungen eines urologischen Facharztes, um zu überprüfen, ob beim Patienten eine Sterilität (Zeugungsunfähigkeit) vorliegt und falls ja, welchen Hintergrund diese hat. Der Arzt geht dabei so schonend wie möglich vor. Bevor der Patient also geröntgt wird oder gar eine Biopsie gemacht werden muss, untersucht der Urologe ihn äußerlich.

Es geht bei der Fertilitätsabklärung im Endeffekt darum die Ursachen für eine potentielle Sterilität herauszufinden. Wenn die Abklärung durch einen Facharzt notwendig ist, werden die Kosten dafür von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Diagnostische Maßnahmen zur Abklärung der Fruchtbarkeit

Den ersten Schritt einer Fertilitätsabklärung bildet die Anamnese. Sie wird vom Urologen bei der Erstvorstellung des Patienten erhoben. Für die Anamnese beantwortet der Patient Fragen zu seiner medizinischen Vorgeschichte. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen Fragenkatalog, den der Patient zuhause schon ausdrucken und beantworten kann. Durch die Anamnese wird herausgefunden, ob die Ursache für eine potentielle Sterilität in der medizinischen Geschichte des Patienten liegt. Erbkrankheiten in der Familie können beispielsweise einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Mannes haben. Eine ebenso große Rolle spielen eigene Krankheiten in der Vergangenheit (u.a. Kinderkrankheiten) oder auch schlechte Lebensgewohnheiten wie Stress oder ungesunde Ernährung. Zur Erstellung einer ausführlichen Anamnese gehören Themen wie die Sexualität des Patienten, Fruchtbarkeit in der Familiengeschichte, Pubertät, Einnahme von Medikamenten und die bereits erwähnten Lebensgewohnheiten.

Ist die Anamnese abgeschlossen, findet die körperliche Untersuchung statt. Es ist hier wichtig die Leistenregion sowie das äußere Genitale abzutasten. Gibt es Auffälligkeiten in der Anamnese, so kann auch eine Untersuchung, d.h. ein Abtasten der Prostata notwendig sein. Ist durch Abtasten keine Ursache nachzuvollziehen, wird der Arzt eine Sonographie veranlassen. Auf einem Ultraschallbild kann der Arzt eine Varikozele (Hodenkrampfader), eine Hydrozele (Ansammlung von Flüssigkeit um den Hoden) oder eine Spermatozele (eine mit Samenzellen gefüllte Zyste) ausmachen.

Wenn ein Hormonprofil des Patienten mehr Aufschluss über die Ursachen einer vermuteten Zeugungsunfähigkeit geben soll, wird eine hormonelle Untersuchung gemacht. Durch eine Blutprobe wird abgeklärt, ob eine Störung im Hormonhaushalt des Patienten vorliegt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Androgenen Testosteron, FSH (Follikelstimulierendes Hormon), auf LH (Luteinisierendes Hormon) und auf Prolaktin. Oftmals geht es nicht nur um die Störung eines einzelnen Hormons, sondern auch um das reibungslose Zusammenspiel der Hormone untereinander (Metabolismus).

Ferner wird bei der Fertilitätsabklärung ein Spermiogramm erstellt, d.h. das Ejakulat des Patienten wird unter dem Mikroskop untersucht. Dabei sind folgende Kriterien relevant: Konzentration der Samenzellen in der Samenflüssigkeit sowie Aufbau und Beweglichkeit (Motilität) der Samenzellen. Die Samenzellen werden dabei unterschiedlich beurteilt. Zeugungsunfähige Spermatozoen (Samenzellen) sind z.B. nicht vorwärts beweglich oder unförmig. Um die Morphologie einer Samenzelle, d.h. ihre Form und Entwicklung, einordnen zu können, wird sie eingefärbt und somit sichtbar gemacht. Des Weiteren ist es wichtig den pH-Wert des Ejakulats zu messen. Liegt ein speziellerer Fall vor, so führt der Arzt unter Umständen weitere Zusatzuntersuchungen durch. Ein Beispiel hierfür ist der Verdacht auf eine Infektion. Eine mikrobiologische Untersuchung der Samenflüssigkeit und ein Harnröhrenabstrich sind dann sinnvolle Maßnahmen. Darüber hinaus gibt es den Immunobead-Test. Mit ihm lassen sich Antikörper feststellen, die sich gegen Spermien gebildet haben.

Mögliche Befunde und Behandlungen nach Feststellung einer Zeugungsunfähigkeit

Bei unzureichender Spermienqualität ordnet der Arzt zunächst eine Veränderung des Lebenswandels an. Genussgifte wie Tabak und Alkohol sollten nicht mehr konsumiert werden. Der Patient sollte überdies auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Wichtig ist es außerdem, dass Stress so weit wie möglich reduziert wird.

Ist die festgestellte Zeugungsunfähigkeit des Mannes hormonell bedingt, kann eine entsprechende medikamentöse Therapie helfen. Die Androgene, die der eigene Körper nicht oder nicht ausreichend produziert, werden ersetzt bzw. ergänzt. Dabei gibt es die Möglichkeit eine Ersatztherapie mit Naturhormonen oder synthetischen Hormonen anzusetzen. Diese können in unterschiedlicher Form verabreicht werden wie z.B. Tabletten oder Gele.

Nicht selten liegt die Ursache einer Zeugungsunfähigkeit bei der Psyche des Patienten. Es ist in diesem Fall ratsam sich einer psychotherapeutischen Behandlung zu unterziehen. Wurden bei der Untersuchung eine Varikozele oder verklebte Samenleiter entdeckt und stehen diese im Verdacht für die Unfruchtbarkeit des Mannes verantwortlich zu sein, dann ist es notwendig operativ einzugreifen. Die Varikozele (Hodenkrampfader), die eine Blutansammlung in einer Vene im Hodensack ist, führt dazu, dass dort die Temperatur zu hoch ist und sich dies negativ auf die Qualität der Samenzellen auswirkt. Die betroffene Vene wird meist sklerosiert, d.h. verödet.

Einer bakteriellen Infektion wird in der Regel mit einem Antibiotikum entgegengewirkt. Nach der Diagnose des Arztes kann dieser auch, je nach Art der Infektion, eine medikamentöse Therapie anordnen.

Weiterhin sind mögliche Lösungen bei einer diagnostizierten Zeugungsunfähigkeit des Mannes eine Vakuumpumpe oder ein Penisimplantat. Diese werden eingesetzt, wenn es sich um eine erektile Dysfunktion handelt, d.h. dass das Problem keine Kinder zeugen zu können daran liegt, dass der Patient keine Erektion erlangen kann.

Zuletzt, wenn all das nicht hilft und dennoch ein großer Kinderwunsch besteht, bleibt schließlich die TESE bzw. die künstliche Befruchtung. Die TESE (Samenextraktion) ist ein Verfahren, bei dem Samenzellen des Mannes gewonnen werden, indem sie per Biopsie aus dem Hoden entnommen werden. Mit den Samenzellen kann schließlich eine künstliche Befruchtung der Eizelle vorgenommen werden.